APQP ? Was ist das eigentlich?

Advanced Product Quality Planning, kurz APQP, bedeutet übersetzt „Produkt-Qualitätsvorausplanung und Steuerungsplan“. Das Standardnorm- und Regelwerk, welches die APQP festlegt, wird QS-9000 genannt. Sie fußt auf den Grundlagen der 1988 von den Automobilfirmen Chrysler, General Motor und Ford ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe für Lieferantenqualitätsforderungen. 1992 wurden die Handbücher vereinheitlicht und das Ergebnis waren die 1994 erstmalig veröffentlichten Richtlinien QS-9000.

Grundlagen der Qualitätsvorausplanung

Die APQP ist eine sehr komplexe Vorgehensweise zur Qualitätsvorausplanung. Sie wird stets als ganzer Prozess betrachtet und nicht als einzelne Methode. Die APQP beschreibt umfassend, welche Aktivitäten und Schritte vor dem Start der Produktion für ein Produkt durchzuführen sind. Das Ergebnis ist für den Endkunden die Garantie, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erhalten.

Somit ist APQP der Garant für eine hohe Qualität, die bereits bei der Entwicklung und Definition des Produkts festgelegt und somit gesichert ist, bevor es in Serienproduktion geht.

Bei dieser Produkt-Qualitätsvorausplanung handelt es sich um einen strukturierten Prozess. Standardisierte Methoden, wie beispielsweise FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) und QM-Plan (Qualitätsmanagement-Plan), stellen sicher, dass alle geforderten Abläufe fristgerecht abgeschlossen werden und der Kunde zufrieden ist. Die zeitliche Abfolge, die Ausführung der einzelnen Schritte und die Anwendung der einzelnen Methoden können variieren. Das Ergebnis dieser Produkt-Qualitätsvorausplanung dient schließlich als Grundlage für die Erstellung von QM-Plänen.

Ablauf der Tätigkeiten im Rahmen der APQP

Nach der Bestimmung des Teams und der Aufgabenverteilung müssen die im APQP-Referenzhandbuch beschriebenen Techniken durchgeführt werden. Dazu gehören:

  • Key-Characteristics: Entwicklung und Definition der besonderen Merkmale. Unter Umständen müssen hierfür gesonderte Prozesslenkungsmaßnahmen durchgeführt werden, wie beispielsweise die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA).
  • Machbarkeitsanalyse: Gemeinsam mit dem Lieferanten muss die Durchführung und Dokumentation der Herstellbarkeitsüberprüfung auf Eignung des Materials, Designs und des Prozesses erfolgen.
  • FMEA: Prozess-FMEAs vermeiden frühzeitig Fehler.
  • QM-Plan: Für alle Phasen wie Prototyp, Vorserie und Serie müssen QM-Pläne erstellt werden.

Einige Automobilhersteller haben diese Vorgaben noch weiter ausgebaut und die APQP um einige Bausteine erweitert. Projektplanern steht hierfür ein Tool zur Qualitätsplanung (APQP) zur Verfügung, mit dem alle Phasen der Produktentwicklung bis hin zur Serienproduktion geplant, verwaltet und verfolgt werden können.

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