Auf das Kleingedruckte achten: Was macht eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung aus?

Sowohl Selbstständige als auch Arbeitnehmer sind von ihrem Einkommen abhängig. Was passiert jedoch, wenn man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann? Glücklich schätzen können sich dann diejenigen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben. Versicherungen gibt es viele, jedoch gibt es ebenso viele Unterschiede in der Leistung. Nicht wenige Verträge enthalten Klauseln, die Versicherte vor dem Abschluss hinterfragen sollten. Auf welche Qualitätsmerkmale kommt es an?

Abstrakte Vertragsklauseln und konkrete Verweisung

Antrag Krankenkasse

Viele Versicherer bieten spezielle Ratgeberseiten mit Informationen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Darüber können sich Interessierte schonmal allgemein über diese Versicherungsart informieren. Doch insbesondere Selbstständige, die vor dem Abschluss einer neuen Police stehen, sollten auch genau in die Vertragsdetails schauen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz BU) ist nämlich vor allem für Selbstständige empfehlenswert. Damit sich die Police aber lohnt, sollte die Versicherung einige wichtige Kriterien enthalten: Hierzu gehören sogenannte „abstrakte Vertragsklauseln“, die eine Zahlung der Versicherungssumme ausschließen, sofern der Versicherte einen anderen Beruf ausüben kann. Wer nicht außerhalb seines vorherigen Berufsfeldes arbeiten möchte, also eine Anstellung erhalten möchte, für die er qualifiziert ist, der sollte auf diese Klausel gänzlich verzichten. Viel besser sind Versicherungspolicen, die eine „konkrete Verweisung“ enthalten. In diesem Fall müssen berufsunfähige Versicherungsnehmer den neuen Job nur dann annehmen, wenn sie ein angemessenes Gehalt bekommen. Ist der Lohn zu niedrig, muss die Versicherung die Leistungen weiterhin zahlen.

Sechsmonatige Prognose

Bevor Versicherungsnehmer eine BU abschließen, sollten sie auch den Eintrittsbeginn prüfen. Unter Umständen variiert der Beginn der Berufsunfähigkeitsversicherung zwischen einem halben Jahr und drei Jahren. Je später die Versicherung allerdings in Kraft tritt, desto mehr Geld muss man bis dahin aus eigener Tasche bezahlen. Aus diesem Grund sollte vertraglich eine ärztliche Prognose von sechsmonatiger Berufsunfähigkeit ausreichen, damit die Versicherung schon wirksam wird, sobald der Arzt die Berufsunfähigkeit bescheinigt. Die finanzielle Absicherung ist für Selbstständige besonders wichtig, denn durch den Wegfall des Gehalts können sie schnell in wirtschaftlichen Notstand geraten.

Beitrags- und Leistungsdynamik

Versicherungsnehmer, die von einer höheren Rente profitieren wollen, vereinbaren am besten eine Beitrags- und Leistungsdynamik. Auf diese Weise lässt sich die Berufsunfähigkeitsrente anpassen. Einige Versicherungen wollen das Berufsunfähigkeitsrisiko ihrer Versicherungsnehmer jährlich überprüfen. Hierbei handelt es sich jedoch um eine mehrdeutige Klausel, die Versicherte vor Vertragsabschluss überprüfen sollten. Viel besser ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die eine „Nachversicherungsgarantie“ beinhaltet. Auf diese Weise können Versicherte ihren Versicherungsbeitrag jederzeit erhöhen, um im Schadensfall eine höhere Rente zu erhalten. Eine erneute ärztliche Konsultation ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Ein Tipp für Globetrotter

Menschen, die ein paar Monate oder Jahre im Ausland verbringen möchten, sollten ganz genau aufpassen. Auslandsaufenthalte müssen dem Versicherer nämlich schriftlich mitgeteilt werden. Bisher akzeptierten nur wenige Versicherungen die Befunde ausländischer Ärzte.