Finanzielle Absicherung für Selbständige

Finanzielle Absicherung für Selbständige ist ein Thema, welches junge Selbständige oft gerne auf die lange Bank schieben bzw. ignorieren. Sei es, weil der Verdienst durch die Selbständigkeit noch nicht so hoch ist oder sei es, weil man seinen mühsam verdienten ersten Gewinnüberschuss lieber für die Erweiterung seines Geschäfts einsetzen möchte. Investitionen sind zwar sinnvoll, trotzdem sollte man aber auch so früh wie möglich Lebensrisiken mit in seine Finanzplanung einbeziehen. Vorteil: Je früher man beginnt seine finanzielle Absicherung zu gestalten, umso günstiger wird es.

Im Regelfall ist die private oder gesetzliche Krankenversicherung die einzige Verpflichtung im Bereich Absicherung / Vorsorge, welche für einen Selbständigen zwingend ist. Auch wenn es immer mal wieder Thema ist, gibt es bisher noch keine Rentenversicherungspflicht für Selbständige. Keine Pflicht heißt aber nicht, dass man sich nicht um seine Altersvorsorge kümmern sollte. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen auch nur ansatzweise alle Möglichkeiten zur Finanzanlage für später aufzuzeigen, aber besonders bei der Altersvorsorge ist es wichtig, in so jungen Jahren wie möglich zu beginnen. Es empfiehlt sich beim Thema Altersvorsorge unbedingt den Rat eines unabhängigen Beraters einzuholen, vielleicht auch den Rat von mehreren.

Was für die Altersvorsorge gilt, gilt in der Regel auch für Versicherungen gegen Lebensrisiken, vom Todesfall bis hin zur Berufsunfähigkeit.

Welche Versicherungen sind sinnvoll für Selbständige

Risikolebensversicherung

Ein sehr gutes Beispiel für eine sehr sinnvolle Versicherung für Selbständige sind Risikolebensversicherungen. Diese finanzielle Absicherung ist normalerweise nicht mit einer Kapitalanlage verbunden, sie sichert aber den Partner/Familie im Todesfall ab, womit neben dem persönlichen Schmerz zumindest kein finanzieller Schmerz für Hinterbliebene hinzukommt. Ganz besonders wichtig ist eine Risikolebensversicherung natürlich, wenn man gerade eine Immobilie finanziert hat. Mitunter machen Kreditgeber dies auch zur Bedingung.

Risikolebensversicherungen zahlen nicht zwingend nur im Todesfall und können meist auch gleich ergänzt werden durch einen Schutz gegen Berufsunfähigkeit. Umso jünger man bei Vertragsabschluss ist, umso günstiger wird diese pro Monat. Tipp: auch der Verzicht auf Rauchen und Extremsportarten wirkt sich positiv auf den monatlichen Beitrag aus.

Risikolebensversicherungen sind gerade in jungen Jahren ein sehr günstiger Weg seine Familie und teilweise auch sich selbst zumindest finanziell gegen die Risiken des Lebens abzusichern.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Schon angesprochen wurde die Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Invaliditätsversicherung, d. h., diese zahlt monatlich einen bestimmten Betrag, wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben. Berufsunfähigkeitsversicherungen zahlen in der Regel ab Eintritt der Berufsunfähigkeit bis zu einem gewissen Alter, meist maximal bis zum 67. Lebensjahr. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist also keine Altersvorsorge, sondern sichert die Jahre ab, in denen man typischerweise beschäftigt ist. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man darauf achten, dass diese keinen Zwang beinhaltet, dass man nach Eintritt der Berufsunfähigkeit, einen anderen Beruf ausüben muss. Auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist der monatliche Betrag umso geringer, je jünger man ist. Diese Versicherung kann ihrem Wesen nach nur bis zu einem gewissen Alter (oft 55 Jahre) abgeschlossen werden. In gewissem Umfang kann man hier durch den monatlichen Betrag selber festlegen, wie viel Geld man im Ernstfall erhalten würde. Gerade Selbständige haben bei Berufsunfähigkeit keine Hilfe vom Staat zu erwarten, daher eine erwägenswerte Absicherung.

Unfallversicherung für Selbständige

Selbständige haben keinen Schutz durch eine gesetzliche Unfallversicherung, hier bietet die private Unfallversicherung die einzige Absicherung. Eine private Unfallversicherung deckt, wie der Name schon sagt, die finanziellen Folgen von Unfällen ab. Dies ist in der Regel unabhängig davon, ob ein Unfall in der Freizeit oder während der Tätigkeit erfolgt ist. Eine Unfallversicherung zahlt normalerweise eine Summe bei Invalidität, eine monatliche Unfallrente, zahlt aber auch Bergungskosten, mitunter einen Betrag für eventuell notwendige kosmetische Operationen und einiges mehr. Hier gilt es, sich sorgfältig über das angebotene Leistungspaket des jeweiligen Unfallversicherungsanbieters zu informieren. Die private Unfallversicherung lohnt sich aber durchaus auch für Nicht-Selbständige, da diese eben auch den privaten Bereich absichert.

Nicht direkt, aber indirekt, bieten auch Rechtschutzversicherungen für Selbständige wie natürlich auch Haftpflichtversicherungen einen Beitrag zur finanziellen Absicherung durch Hilfe bzw. Schutz bei Ereignissen, welche zu einer großen finanziellen Belastung werden können.

Die genannten Versicherungen kosten Geld, bieten aber bei Unfall, Invalidität oder Tod eine finanzielle Absicherung für sich und/oder die eigene Familie. Umso jünger, umso geringer die monatliche Belastung. Man kann oft schon für recht wenige Euro im Monat sich einen guten Basisschutz zusammenstellen. Aber auch in etwas älteren Jahren, lohnt es einen Blick auf die Absicherung zu werfen.

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