Kann man vom Bloggen leben?

Selbständig PCKann man vom Bloggen leben, ist eine Frage, die sich viele stellen. Manche, weil sie ohnehin das Bloggen lieben und manche vielleicht auch aus der Not heraus. Wer zum Beispiel aus Hartz IV heraus will, aber in seiner Region keinen Job findet (und vielleicht auch nicht die Region wechseln kann) oder jemand, dem es aus anderen Gründen, vielleicht aus gesundheitlichen, nicht so einfach fällt einen Job zu bekommen oder überhaupt bekommen kann, für den ist das Bloggen eine interessante Option.

Kann man vom Bloggen leben?

Kann man vom Bloggen leben, ist dann auch eine sehr häufig gestellte Frage. Der bekannte Blog Trending (vorher Selbständig im Netz) etwa veröffentlicht recht regelmäßig Einnahmereports deutscher und englisch sprachiger Blogger. Bei den deutschen Blogs könnte man sich auf Anhieb entmutigt fühlen, denn die meisten Blogs verdienen kaum mehr als ein Taschengeld, was zur Aufbesserung der Urlaubskasse vielleicht reichen mag, aber nicht zum Leben. Bei den englischsprachigen dagegen könnte man sich im Paradies fühlen. Aussagekräftig ist beides nicht, denn es zeigt nur einen kleinen Ausschnitt. Wer in Deutschland, egal mit welcher Tätigkeit gut verdient, der wird sich hüten, den Mund aufzumachen, dafür gibt es in Deutschland traditionell einfach zu viel Missgunst und Neid. Bei den englischsprachigen wiederum muss man sagen, dass diese Spitzenblogs nicht stellvertretend für die Masse sein müssen und wahrscheinlich auch nicht sind. Tatsächlich kann man eigentlich keine wirklich fundierte Aussage zu der Frage machen, ob man mit Blogs Geld verdienen kann, man kann nur persönliche Erfahrungswerte von sich und anderen einbringen, wobei meine Antwort ist: Ja, man kann. Aber nur dann, wenn man diese Tätigkeit ernsthaft betreibt, also als Vollzeitjob. Hier, und da mal was schreiben, ein Banner, eine Google Werbung wird nicht reichen. Vielmehr ist eine Vollzeitbeschäftigung, viel Recherche, Aufbau von Kontakten und Geduld beim Aufbau gefragt. Natürlich muss man einigermaßen auch Herr seiner eigenen Worte sein, also ein gewisses Schreibtalent mitbringen. Sicherlich will der Blogger nicht in die Fußstapfen großer deutscher Dichter treten, aber er muss in der Lage sein, eben logische, zusammenhänge Sätze zu bilden, deren Rechtschreibung einigermaßen i.O. ist.

Blogger: Ein wenig verrückt muss man schon sein

Wer das kann und willig ist, der kann mit Blogs Geld verdienen, genauso wie mit vielen anderen Dingen und Dienstleistungen. Man kann aber auch scheitern, aber Selbständigkeit bedeutet eben auch Risiko.

Einigermaßen verrückt man auch sein, denn man sollte sich mit seinen Themen mehr als nur identifizieren und vor allem hat man es als Selbständiger auch nicht leicht in diesem Land, denn die Gesellschaft und auch die Politik sind eigentlich Selbständigen – feindlich. Ob Wohnungssuche, Aufstockung beim Sozialamt, Gründungszuschüsse, Krankenkassenbeiträge – man muss davon ausgehen, dass es einem niemand leicht, garantiert aber schwer macht. Mut wird hier nicht honoriert, eher im Gegenteil.

Vorteile eines Profi Bloggers

Ganz schön negativ? Und dazu noch das Risiko vielleicht gar keinen Erfolg zu haben. Warum also dann überhaupt so etwas anfangen? Nun, es gibt auch Positives zu berichten:

  • man ist sein eigener Chef mit freier Zeiteineinteilung
  • man kann sich mit seinem Thema beschäftigen, ob Modellbau, Tablets, Bücher etc.
  • man bekommt des Öfteren leckere Belohnungen zum Beispiel Rezensionsexemplare von Büchern oder auch mal ein ganzes Tablet
  • man kann richtig Geld verdienen, mit Fleiß und mit Glück
  • man bekommt die Chance sich selbst zu entwickeln, neue Ideen einzubringen, gestalten, etwas aufbauen
  • man lernt mehr nette Leute kennen als in jedem anderen Geschäft, welches ich kenne. Blogger und Auftraggeber sind freundlich, zahlungstreu und kommen zudem auf dem Punkt. Es gibt nicht viele andere Geschäftsbereiche, wo man so viel Positives über Kollegen und Auftraggeber sagen kann.

So bloggt Deutschland

So bloggt Deutschland, eine Studie von blogmission vom Juni, ist einer der wenigen Informationen mit einem gewissen statistischen Wert, was Blogger so treiben.

Interessant dabei der finanzielle Teil. So geben etwa 32.8% an, dass der Blog von Anfang an zum Geld verdienen aufgesetzt wurde. blogmission spricht von nur, ich finde es eher überraschend viel. Aber die Einschätzung darüber ist relativ. Spannender die Information, dass immerhin 71% mit ihrem Blog Geld verdienen, was nicht so schlecht ist. Schlechter ist allerdings, dass nur 13% über 1.000 Euro damit im Monat verdienen und 1.000 Euro sind ja sogar noch etwas unterhalb der Grenze, was man zum Leben braucht, als Blogger sollte man wenigstens auf 1.500 Euro kommen, da ja auch noch teure Krankenkassenbeiträge zu berücksichtigen sind. Und wer in einer teuren Stadt wie München lebt, vielleicht auch noch mehr.

Die Studie basiert auf 2.344 Umfrageteilnehmern und gibt zumindest einen interessanten Einblick, nicht nur zur Frage, wie viel Blogger verdienen, sondern auch

  • ob Blogger einen oder mehrere Blogs betreiben
  • wie viele Jahre sie bereits bloggen
  • ob Thema des Blogs das Hobby ist oder nicht
  • zu welchen Themen gebloggt wird (führend hier Heim und Garten vor Erotik sowie Gesundheit und Ernährung).
  • und einiges mehr.

Erstaunt bin ich hier über die hohe Anzahl von Blogs zum Thema Liebe und Erotik, was bei mir doch leichte Zweifel aufkommen lässt, wie repräsentativ die Umfrage ist. Aber vielleicht unterschätze ich dieses Thema ja auch.

Die meisten Blogger verdienen sicherlich kein Geld oder nur wenig, aber wer sich ernsthaft damit beschäftigt, der kann damit ein Einkommen erzielen, insbesondere da sich Unternehmen zunehmend für diese für sie ja auch sehr günstige Werbemöglichkeit interessieren, sei es in Form von Advertorials oder durch Bannerwerbung oder Affiliate Partnerschaften.

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