Freelancer: breites Know-How oder Tiefenwissen?

Eine interessante Umfrage, besonders für Freelancer hat das Projektportal Gulp durchgeführt: In dieser ging es im Rahmen des Fragenkomplexes, welche Skills / Fähigkeiten IT Selbstständige besonders wichtig finden, unter anderem auch um die Frage, ob es besser sei ein Spezialist oder Generalist zu sein, wenn es um das eigene Wissen und Fähigkeiten geht. Die Umfrage fand statt im Rahmen der GULP Stundensatz-Umfrage 2014, an der 2.046 IT-/Engineering-Selbstständige mit und ohne GULP Profil teilgenommen haben.

Generell hat beides seine Vorteile: der Generalist hat auf der einen Seite mehr Chancen, da flexibler einsetzbar, andererseits benötigen Unternehmen aber oft Spezialisten für bestimmte Aufgaben, Generalisten hat man ja schon. Da aber gerade für Selbständige und Freiberufler mit Projektjobs sich in Unternehmen mit gewachsenen Teams immer recht schnell einfinden müssen, benötigt man natürlich auch ein gewisses Maß an allgemeinem Wissen, um mit dem jeweiligen Team und dessen Fähigkeiten und Aufgaben klarzukommen. An und für sich eine klare Sache, denn ein Softwareentwickler wird immer auch ein gewisses allgemeines IT-Wissen, etwa über Netzwerke, mitbringen müssen.

Spezialist oder Generalist: Vorteile und Nachteile

Spezialist oder Generalist ist letztlich immer eine Frage der Balance und dies hängt sicherlich auch vom individuellen Job bzw. Projekt ab. Die wirklich komplexen Probleme beginnen aber meist erst dann, wenn doppeltes Spezialwissen notwendig ist, also etwa auf der einen Seite Programmierkenntnisse in der Sprache X und gleichzeitig vielleicht spezifische Kenntnisse aus dem Maschinenbau. Hier wird es dann schwierig für Unternehmen Experten zu finden, andererseits stellt eine komplexe Spezialisierung für alle Selbständige auch immer ein gewisses Risiko da, denn dies kann natürlich auch einengen.

Letztlich hängt es immer von der jeweiligen Aufgabe ab. Ein Generalist wird sich immer leichter einfinden können, und wenn der Wille da ist, bei Bedarf auch dazuzulernen, also zusätzliches Wissen sich anzueignen. Wenn aber eine spezielle Anforderung vorhanden ist, wird der Spezialist immer Vorteile haben, besonders, wenn die Zeit drängt für das jeweilige Projekt.

Einschätzung Generalist / Spezialist auch vom Alter abhängig

Die Umfrage ergab übrigens, dass 44,4% der Befragen Spezialwissen für sehr wichtig halten, um Erfolg zu haben. 45.6% halten wiederum ein breites fachliches Wissen für notwendig.

Interessant ist, dass die Bewertung auch mit dem Alter bzw. der Dauer der Selbständigkeit abhängt. Umso älter die Befragten desto wichtiger ist denn meisten ein breites Fachwissen. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es nur 42%, bei den über 60-Jährigen aber schon 53.2%.

Der Anstieg wird sicherlich mit Lebenserfahrung zusammenhängen. Umso länger man dabei ist, umso mehr Veränderungen hat man sicherlich mitgemacht. Als Beispiel ist das generelle Verständnis von Programmiertechniken sicherlich zu einem gewissen Maß auf Dauer hilfreicher als die spezifische Kenntnis einer Sprache, die vielleicht in 10 oder 20 Jahren keine Rolle mehr spielt.

Interessant sind aber auch die anderen Umfrageergebnisse:

T-/Engineering-Freelancer: Lieber Spezialist oder lieber Generalist?

Vollauf bestätigen kann ich hier, dass Stressfähigkeit und die Fähigkeit auch selbständig zu arbeiten wichtig ist. Den Punkt Selbstbewusstsein hätte ich persönlich aber deutlich höher eingeschätzt.

Quelle: Pressemitteilung IT-/Engineering-Freelancer: Lieber Spezialist oder lieber Generalist?