Nicht selten erfolgt der Schritt in die Selbständigkeit ohne große Vorbereitungen. Man hat eine gute Idee (oder glaubt dies), vielleicht hat man sogar ein gewisses (niedergeschriebenes) Geschäftskonzept, aber über viele Details macht man sich zunächst keine großen Gedanken. Ein Beispiel ist hier der „berühmte“ Businessplan, über den sich viele erst dann Gedanken machen, wenn man Geld benötigt, denn egal ob es um Fördergelder geht oder man direkt sich mit einer Kreditanfrage an die Bank wendet, in der Regel sind die Banken immer die erste Anlaufstelle, wo beantragt wird und die wollen in aller Regel einen Businessplan sehen.
Sinn und Zweck eines Businessplans
Natürlich könnte man sich über den Sinn und Zweck eines Businessplans auch streiten, denn dieser enthält ja vor allem eins: sehr viele unsichere Zukunftsprognosen, besonders wenn es um den Absatz geht und erwartete Gewinne. Bei einem Produktionsbetrieb wird man die Kosten für die Herstellung (fixe und variable Kosten) ja noch einigermaßen bestimmen können, beim Absatz wird es schon schwieriger, deswegen empfehlen Experten, immer eine optimistische und eine pessimistische Prognose zu erstellen.
Der Businessplan enthält aber nicht nur finanzielle Eckpunkte, sondern natürlich auch Informationen über die Art der Finanzierung (Eigen-/Fremd- oder Mischfinanzierung), Liquidität, vorhandenes Kapital, Beschaffungs- und Materialkosten, Ausstattung etc. Ebenso wichtig ist auch eine Marktanalyse (Marktentwicklung, Wettbewerb etc.), wobei hier auch die wichtige Frage der Zukunftssicherheit angesprochen wird. Produktbeschreibung, Preisstrategie, Marketing, Kundenentwicklung/Kundennutzen, Vertriebswege, Beschaffung etc. gehören natürlich ebenso in den Businessplan.
Ganz wichtig ist dabei schon mal das Intro, denn dieses sollte möglichst spannend sein und beim Adressaten einen guten Eindruck machen, denn hier beschreibt man möglichst genau das Geschäftskonzept als solches.
Ich will keinen Kredit / Fördergelder – lohnt ein Businessplan dennoch?
Nicht jeder Gründer startet den Sprung in die Selbständigkeit verbunden mit einer Kreditanfrage oder der Anfrage nach Fördergelder und schenkt sich daher den Businessplan. Kann man machen, aber sinnvoll ist es nicht, denn die Auseinandersetzung mit dem Businessplan hilft einem nicht nur zu erkennen, ob die eigene Geschäftsidee auch wirklich tragfähig ist, sondern er hilft auch nach der Gründung zu erkennen, wie sich das eigene Gewerbe / Unternehmen entwickelt.
Im Rahmen eines Businessplans, der ja mehrere Jahre in die Zukunft schauen sollte, setzt man Ziele. Von daher ist der Businessplan auch nachher immer eine gute Orientierung: wo stehe ich, habe ich meine Ziele erreicht und wenn nicht, was muss ich ändern. Der Businessplan hilft dabei die eigene Entwicklung im Blick zu behalten, auch nach dem Start und erlaubt so eine zusätzliche Kontrolle und hilft dabei zu erkennen, wann unter Umständen Korrekturen notwendig sind, besonders wenn die erwarteten Gewinne und Absatzzahlen erkennbar von der Realität negativ abweichen.
Die Frage ist, was gehört in einem Businessplan?
Hier gibt es diverse Dokumente und auch Online – Rechner, die einem dabei helfen einen Businessplan zu erstellen, denn am Anfang fragt man sich ja, was gehört da konkret rein. Auf den meisten Seiten kann man ja nachlesen, dass man sich hierzu auch einen Berater suchen sollte. Sollte man vielleicht auch, aber gerade kleine Selbständige werden dies rein finanziell schon nicht können, also muss man selber ran. Gut, dass es Informationen über den Businessplan reichlich zum kostenlosen Download gibt:
Hilfreich ist hier z.B. Der Business Plan – bei entrepreneurship.de (PDF)
Informationen findet man auch in Starthilfe: Der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit (BMWi, PDF)
Sehr hilfreich auch die Seite Businessplan – darauf kommt es an (BMWi), hier findet man nicht nur zahlreiche Businessplanbeispiele, sondern auch einen Link zu einem Businessplan online.
Noch ein Dokument in diesem Zusammenhang: Übersicht: Was gehört in Ihren Businessplan?
Ist doch eine ganze Menge Material, mit dem man sich in das Thema Businessplan einarbeiten kann. Einmal erstellt sollte er einen festen, erreichbaren Platz haben und keineswegs in einem Schrank oder Schublade zustauben.