Blogger oder moderner Onlinejournalist hat für manche, die außerhalb oder zumindest entfernt der modernen Medien stehen zwar nicht unbedingt den Ruf unseriös zu sein, dennoch wird es sicher (noch) nicht von jedem so ganz ernst genommen, tatsächlich ist das Betreiben von professionell betriebenen Blogs oder Webseiten aber ein genauso ernst zu nehmender Beruf wie jeder andere. Ernst zu nehmen für andere, aber man muss es auch selbst ernst nehmen. Im Unterschied zu manch anderer Tätigkeit kann man sicherlich leichter, je nach dem, über was man schreibt, Hobby und Beruf miteinander vereinen. Ganz sicher auch ein Reiz für viele: mal eben einen Blog aufsetzen und dann schön mit seinem Hobby richtig Geld verdienen, von zuhause aus, ganz bequem.
Bloggen – Suchtgefahr
Manchen gelingt dies auf diese etwas flapsige Art vielleicht sogar, aber in der Regel bedeutet es genauso Arbeit, Disziplin, Planung und Zeitaufwand wie bei jeder anderen Tätigkeit. Möglicherweise sogar noch mehr, denn zunächst einmal müssen Blogs über eine längere Zeit aufgebaut werden, bevor man wirklich Geld verdienen kann und wenn man dann damit Geld verdient, muss man sich manchmal selbst stoppen, denn man hat unweigerlich immer das Gefühl noch etwas mehr tun zu können. Dies muss aber keineswegs aus dem Wunsch heraus entstehen, dass man noch mehr Geld verdienen möchte, oft ist es auch eine Art Sucht, denn umso mehr Besucher, Kommentare usw. umso mehr möchte man eben noch mehr erreichen.
Blogger – wenn die Sucht nachlässt
Nun, eine positive Sucht kann auch zum Problem werden, denn Pausen sollte auch ein Blogger sich gönnen, das weitaus größere Problem ist aber der Kampf, wenn es mit dem Spaß nicht so funktioniert. Unweigerlich kommt jeder Blogger an einen Punkt, wo er einfach mal keine Lust mehr hat, noch einen Artikel zu schreiben. Dies kann besonders am Anfang geschehen, nach dem man mit großer Lust einen neuen Blog gestartet hat, die tollsten Ideen hatte, aber die Besucher ausbleiben. Hier besteht schnell die Gefahr, die Lust zu verlieren und aufzugeben. Verständlich, denn es fällt ja auch schwer sich immer neu zu motivieren, wenn einem zunächst nicht klar ist, warum.
Aber auch wenn der Blog bereits erfolgreich läuft, kann es passieren, dass einem die Themen fehlen oder einfach mal die Puste ausgeht. Lange Leerzeiten verzeihen Blogs meist nicht, also was tun beim Kampf gegen den inneren Schweinehund?
Blogger und der Umgang mit der Unlust
Sicherlich wird jeder grundsätzlich seine eigenen Wege haben, wie er diesen Kampf angeht, denn jeder, der mit Blogs sein Geld verdienen möchte, der muss sich diesem Schweinehund stellen und ihn besiegen (oder einen neuen Job suchen).
- Umschauen: Man sollte nicht bei anderen abschreiben, aber grundsätzlich ist es erlaubt, an toten Punkten mal bei der Konkurrenz hereinzuschauen. Schnell kann man hier Ideen finden, genauer gesagt Inspiration, nicht eben um jemanden zu kopieren, sondern als Anregung für eigene Ideen.
- Themen planen: Nie verkehrt sind Planungen, grundsätzlich kann man einen Tag in der Woche nutzen, um einfach mal durch das Netz zu surfen, umso Ideen zu sammeln. Auf Basis dieser Ideen kann man Themen für die nächsten Artikel vorbereiten. Das Thema ist ohnehin immer das größte Problem, hat man dies, so fällt alles leichter, auch dann, wenn die Motivation gerade unten ist.
- Advertorials: Advertorials, also Auftragsarbeiten für Unternehmen oder Agenturen sind immer ein guter Motivator, erstens hat man meistens Deadlines und somit keine Wahl, und zweitens ist mit Aufträgen immer auch Geld verbunden, bekanntermaßen einer der stärksten Motivatoren und sei es nur aus Selbsterhaltungstrieb. Zudem bekommt man das Thema halt auf den Schreibtisch gelegt. Man muss es nicht selber suchen, nur ausfüllen.
- Ausgehen: manchmal braucht man eine Veränderung, ein Bummel durch die Real-Life Landschaft seines Blogthemas kann Wunder wirken, denn ohne echte Eindrücke sind viele Blogs kaum lebendig zu gestalten. Und bei ein wenig Entspannung, einem Cappuccino und neuen Eindrücken, fallen einem auch meist schnell wieder neue Ideen ein.
- Mal was anderes schreiben: Auch wenn ein Blog vielleicht sehr themenspezifisch ist, kann man sich durchaus auch mal Ausflüge erlauben. Wenn der Blog sich um eBooks / Bücher dreht und eines dieser Bücher wurde verfilmt, gehe ins Kino und schreibe einfach mal eine Rezension über die Verfilmung dieses Buches. Schreiben Du oft lange Artikel? Wie wäre es dann mal mit kurzen Info-Texten, die können durchaus auch ein Best-Of ihrer schon vorhanden Artikel umfassen. Oder nehmen Sie sich einen alten Artikel zu einem noch aktuellen Thema vor, oftmals kann dieser durch Berücksichtigung neuester Entwicklungen zu neuem Leben erweckt werden. Ihr Vorteil ist, dass das Grundkonzept schon steht und die Idee auch, ideal für die „schweren“ Stunden des Bloggens.
Man sieht, es gibt genug Möglichkeiten, den inneren Schweinehund auch als Blogger zu überwinden. Aber überwinden muss man ihn, genauso wie ab und an eine Büroentrümplung ansteht, wenn man von Blogs leben will, denn auch hier benötigt man eine gewisse Wochenstunden – Zahl, Einteilung und Disziplin, wie bei jedem anderen Job.